Einleitung
In einer neuen MIT-Kurskombination, die erstmals im Herbst 2024 angeboten wird, treffen aufstrebende Mathematiker und Programmierer auf moralische Dilemmata, die mit dem Fortschritt der digitalen Welt einhergehen. Professur Armando Solar-Lezama und Philosophieexperte Brad Skow führen ihre Studenten durch Themen, die sowohl technische als auch philosophische Betrachtung erfordern.
Technische und Philosophische Expertise
Das Angebot mit der Bezeichnung 6.C40/24.C40 (Ethics of Computing) entstand durch das Common Ground for Computing Education der MIT Schwarzman College of Computing, welches Bestrebungen unterstützt, Rechenleistung mit anderen Disziplinen zu verbinden. Der Kurs zielt nicht nur darauf ab, Studierende dazu zu bringen, technische Fähigkeiten zu entwickeln, sondern er lehrt sie auch, die breiteren ethischen Implikationen des programmierten Ergebnisses zu hinterfragen.
Ein integraler Teil des Unterrichtsfokus liegt auf der Diskussion über autonome Fahrzeuge und ihre moralische Verantwortung bei hypothetischen Unfällen. Der Kurs fördert dabei tiefgründige Gespräche und setzt voraus, dass die Studierenden sowohl die technischen Mechanismen als auch die ethischen Implikationen solcher Szenarien verstehen.
Ethik in der Praxis
Ein weiteres zentrales Thema im Kurs war die Frage: „Zerstört das Internet die Welt?“ Hierbei beschäftigen sich die Studierenden mit Datenschutzbedenken, der Rolle von Bias in der KI sowie der Frage der Verteilung von Zugangsrechten. Es wird ein wachsendes Bewusstsein darüber entwickelt, wie technologische Innovationen nicht nur Forschung und Wirtschaft beeinflussen, sondern auch soziale Normen und individuelle Rechte herausfordern.
Ein kontrovers betrachtetes Beispiel im Kurs betraf die Analyse von COMPAS, einem KI-gestützten Werkzeug zur Vorhersage zukünftiger Straftatenpotenziale von Angeklagten. Die Studierenden debattierten, ob es fair ist, dieses System als voreingenommen zu bewerten.
Abschließende Gedanken
Das Denken an einer Technologischen Institution zu schärfen, die nicht nur exzellente technische Fachkraft formt, sondern auch Philosophie und ethische Reflexionsfähigkeit fördert, ist ein zentrales Anliegen dieses wegweisenden Kurses. Mit Beispielen aus der Praxis und realistischen Fallstudien wird den Studierenden ins Bewusstsein gerufen, dass Ethik keine akademische Übung, sondern eine wesentliche Komponente ihrer beruflichen Zukunft darstellt.
Dieser MIT-Kurs stärkt letztendlich die Überzeugung, dass technologische Errungenschaften mit einer moralischen Verantwortung einhergehen, die über das hinausgeht, was Algorithmen vorgeben. Diese Bildungsebene soll aufstrebende Technologen dazu befähigen, nicht nur Programmierer, sondern auch nachdenkliche Mitdenker unserer komplexer werdenden Welt zu werden.