Einleitung
Catherine D’Ignazio, Associate Professor am MIT, stellt häufig Fragen, die auf den ersten Blick offensichtlich erscheinen mögen, sich jedoch als kritisch erweisen, wenn es darum geht, wie wir Daten wahrnehmen und verwenden. In einer Zeit, in der ‚Daten‘ oft als die ultimative objektive Quelle für Entscheidungsfindungen angesehen werden, fragt D’Ignazio: Wo genau kommen diese Daten her? Wurden sie korrekt gesammelt und warum gibt es viele Daten über einige Aspekte unserer Gesellschaft, aber kaum über andere? Diese Überlegungen ziehen sich durch ihre Arbeit, in der sie sich darauf konzentriert, Machtstrukturen in Datenerfassungsprozessen offenzulegen.
Unterüberschrift 1: Daten zur Unterstützung von Gerechtigkeit
Ein zentrales Anliegen in D’Ignazios Arbeit ist der Einsatz von Daten, um soziale Missstände zu bekämpfen. Ein Beispiel hierfür ist ihre Arbeit im Bereich der Feminizide, der gezielten Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts. Sie hat gemeinsam mit Aktivisten und anderen Forschern daran gearbeitet, Datenbanken aufzubauen, die umfassendere Informationen liefern als staatliche Institutionen. Diese Initiativen nicht nur mehr Licht auf das Problem geworfen, sondern auch datenbasierte politische Interventionen gefördert.
Unterüberschrift 2: Bildungsmöglichkeiten schaffen
Als Teil ihrer Arbeit als Professorin bemühte sich D’Ignazio, das Interesse ihrer Studierenden an Datenwissenschaft zu wecken. Sie ermöglicht es ihren Studierenden, sich kritisch mit der Rolle zu beschäftigen, die Daten in der Gesellschaft spielen. Ein konkretes Projekt eines ihrer Studierenden befasst sich mit der Frage, wie Mietverhältnisse gerechter gestaltet werden können, indem Daten über das Verhalten von Vermietern zugänglicher gemacht werden.
Unterüberschrift 3: Die Herausforderung der Datenverfügbarkeit
Eine der größten Herausforderungen, die D’Ignazio in ihrer Forschung angeht, besteht darin, wie Daten oft dazu genutzt werden können, bestehende Ungleichheiten zu manifestieren. Sie betont, dass viele bestehende Datenstrukturen die Machtlosigkeit ihrer oft disempowerte Benutzer widerspiegeln. Der Mangel an zugänglichen, nutzbaren Daten ist ein Hindernis für soziale Bewegungen, ein Zustand, den D’Ignazio ändern möchte.
Abschließende Gedanken
Catherine D’Ignazio stellt Fragen, die uns zwingen, unsere Annahmen über Daten zu überdenken. Ihrer Meinung nach sollten Daten nicht als rein objektiv betrachtet werden, sondern als gesellschaftlich konstruierte Werkzeuge, die das Potenzial haben, sowohl Gutes als auch Schlechtes zu bewirken. Ihre Arbeit dreht sich nicht nur darum, das Verständnis von Daten zu vertiefen, sondern auch darum, wie sie eingesetzt werden können, um Macht, Beteiligung und Gerechtigkeit in der Gesellschaft zu fördern.